Diversität auf der Matte oder: Wie geht inklusives Yoga?

Du liebst Berlin, weil du Vielfalt magst? Du möchtest Teil einer diversen Gesellschaft sein, in der Unterschiedlichkeit nicht trennt, sondern verbindet?

Im inklusiven Yoga kannst du das – online oder auf der Matte – ganz konkret üben. Wie das geht? Im Yoga praktizieren wir die Wahrnehmung des Atemflusses (Prana). So können wir mit der Zeit lernen, überhaupt – oder genauer – zu bemerken, wie unsere Körper sich anfühlen (Achtsamkeit). Von dieser konzentrierten Energie aus nehmen Yogi:nis bestimmte Körperhaltungen (Asanas) ein, oder sie führen Bewegungen aus. Yoga ist für mich eine ganzheitliche Praxis, deren Kern die Verbindung von Atem, Geist (wobei die Gefühle mit gemeint sind) und Körper ist.

Was das mit inklusivem Yoga und mit Diversität zu tun hat? Ich schreibe Kannste atmen, kannste Bird Yoga, weil Körperbewegungen für mich ein Element des Yoga sind, das auf die Einstimmung folgt – nicht zufällig beginnen viele Yogastunden mit Konzentrations- und Atemübungen. Die darauf folgenden Körperhaltungen und -Bewegungen können scheinbar minimal sein, einen mittleren oder einen weiten Bewegungsradium umfassen. Du kannst die Füße gegen einen Widerstand drücken: gegen den Boden, wenn du stehst oder sitzt, und gegen die Wand, wenn du liegst. Gleichzeitig richtest du deine Wirbelsäule auf, hebst deine die Arme oder deine Finger, und du legst die Handflächen aneinander oder schickst Wärme zu deinem Herz. Selbstverständlich hat die unterschiedliche Lagerung des Körpergewichts dabei Effekte, zum Beispiel die Entlastung der Fußgelenke im Liegen- und ihre Belastung im Stehen, jedoch: ist ein liegender Baum mehr oder weniger Yoga als ein stehender? Ist es wichtig für deine Yogapraxis, ob die Person neben dir – auf der Nebenmatte oder als Bildschirmkästchen – die gleiche Körperausrichtung wie du hat?

Inklusives Yoga bedeutet eine gemischte Gruppe von jüngeren und älteren, behinderten und nicht behinderten Personen, von Yogi:nis mit und ohne körperlichen Einschränkungen. Es bedeutet auch das Innehalten und Fokussieren auf die Körperwahrnehmung – Wie fließt mein Atem? Wie ist meine Körpertemperatur? Was zeigt sich in meiner inneren Körperlandschaft?

Vielleicht reisen Alle zugleich nach Innen, vielleicht nutzen Manche die Zeit, um sich von der Stuhl auf die Matte zu setzen. Inklusives Yoga bedeutet auch, daß du solange Teil der Gruppe bist, wie du es möchtest – unabhängig davon, in welchem Zustand dein Körper sich aktuell befindet. Es bedeutet, daß dein:e Yogabuddy mit dir weiterüben kann, auch wenn sie/er vom Fahrrad fiel und einen Arm in der Schlinge hat. Es bedeutet, daß du mit deine:r besten Freund:in teilnehmen kannst, auch wenn du im Rolli fährst und sie Fußgängerin ist. Es bedeutet, auf einander Rücksicht zu nehmen, kreativ zu sein/werden, und die gelebte Vielfalt Realität werden zu lassen: Alle sind willkommen im inklusiven Yoga!